Qualifizierung
Bei immer kürzeren Halbwertszeiten des Wissens spielen neue Konzepte, wie beispielsweise der Ansatz des Lebenslangen Lernens, eine entscheidende Rolle im Umgang mit dem demografischen Wandel. Das Wissen muss schon früh und über den gesamten Erwerbsverlauf erneuert und an die Erfordernisse einer sich wandelnden Arbeitswelt angepasst werden, um auch im Alter am Arbeitsleben teilnehmen und damit bis zum Erreichen der Altersgrenze in Beschäftigung bleiben zu können.
Für die Umsetzung von Qualifizierungskonzepten auf betrieblicher Ebene lassen sich folgende Handlungsempfehlungen formulieren:
- Einbindung besonders benachteiligter Gruppen wie Geringqualifizierte in Weiterbildung:
Die Teilnahme an Weiterbildungs- und Schulungsangeboten gilt es möglichst früh und dauerhaft über den Erwerbsverlauf zu ermöglichen bspw. über zusätzliche Angebote zur Ausbildungsförderung .
Insbesondere bei den heute älteren Arbeitnehmern/innen gilt es mögliche Qualifikationsdefizite, die über den Verlauf der Erwerbsbiografie entstanden sein können, gezielt auszugleichen.
- Auch arbeitsintegrierte und weniger formale Lernformen in Betrieben mehr Bedeutung bemessen:
So kann über den Ausbau von weniger formalen Lernumwelten niedrigschwellig auf Qualifikationsbedarfe auch in eher status-niedrigen Beschäftigungsbereichen reagiert werden. Beispielhaft seien hier Maßnahmen wir training on the job , Job-Rotationsverfahren oder Mischarbeit für gewerbliche Beschäftigte benannt. Ergänzende können Arbeitsmittel als Lernmittel eingesetzt oder Mitarbeiterrunden zur Förderung des Austausches angeboten werden. - Lebensphasenbezogene Qualifizierungsangebote schaffen:
Erste Ergebnisse der Betriebs-Checks und der Netzwerkpartner des ipl-Projektes zeigen hier Wege auf, wie bspw. durch die Qualifizierung von älteren Berufskraftfahrern, Beschäftigte bei entsprechender Eignung auch aus hoch belastenden Tätigkeitsfeldern in andere Arbeitsbereiche bspw. als Teamleitung im Lagerbereich integriert werden können. Hierbei sind auch außerhalb der Arbeitswelt erworbene Kompetenzen der Beschäftigten zunehmend von betrieblichem Interesse, um Übergänge in der Erwerbsbiografie entsprechend zu gestalten. - Etablierung einer Wertschätzungskultur auf der betrieblichen Ebene:
Älterer Arbeitnehmer/innen verfügen über Erfahrungswissen und sind im Unternehmen zu Know-How-Trägern geworden. Maßnahmen wie bspw. der Einsatz altersgemischter Teams oder Mentoring-Programme können hier den Wissenstransfer verbessern und das Erfahrungswissen sichern
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